Die Stadt St. Gallen hat eine neue Baumschutzverordnung beschlossen, die ab November 2024 in Kraft tritt. Die Verordnung soll dazu beitragen, alte und wertvolle Bäume besser zu schützen, indem striktere Regeln für das Fällen von Stadtbäumen eingeführt werden.
Dieser Schritt ist eine Reaktion auf den zunehmenden Druck auf das Stadtgrün, verursacht durch Bauprojekte, Klimawandel und steigende Bodenversiegelung. Insbesondere in dicht bebauten Gebieten St. Gallens ist der Erhalt der Bäume entscheidend für die Lebensqualität, das Mikroklima und die Biodiversität.
Die neue Verordnung legt fest, dass Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 80 cm in bestimmten Gebieten nur noch mit behördlicher Genehmigung gefällt werden dürfen. Die Genehmigung wird nur in Ausnahmefällen erteilt, beispielsweise wenn der Baum eine akute Gefahr darstellt oder die Gesundheit des Baumes stark beeinträchtigt ist.
Hauptpunkte der neuen Baumschutzverordnung:
🌳 Baumfällungen in Wohngebieten nur mit Genehmigung
🌳 Erhalt von Bäumen in öffentlichen und denkmalgeschützten Bereichen
🌳 Strengere Ersatzpflanzungsregeln – gefällte Bäume müssen ersetzt werden
🌳 Förderung der Biodiversität durch standortgerechte Baumarten
Besonders in innerstädtischen Quartieren wie St. Georgen und Bruggen, wo Bäume zur Regulierung des Mikroklimas beitragen, wird die Regelung strenger durchgesetzt.
🌱 Klimaschutz und Temperaturregulierung: Stadtbäume reduzieren die Hitzebelastung und verbessern die Luftqualität.
🌱 Lebensraum für Tiere: Bäume sind essenziell für die Biodiversität, indem sie Vögeln, Insekten und Kleintieren Schutz bieten.
🌱 Erholungsräume für die Bevölkerung: Grüne Stadtflächen steigern die Lebensqualität und fördern die Gesundheit.
🌱 Lärmschutz: Durch dichte Baumkronen werden Lärm und Schadstoffe in der Stadt reduziert.
Umweltverbände begrüßen die Entscheidung der Stadt St. Gallen. „Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt für eine grünere und lebenswertere Stadt“, sagt Hanspeter Keller, Vorsitzender des Vereins StadtNatur. „Gerade angesichts des Klimawandels sind alte Bäume extrem wertvoll, da sie große Mengen CO₂ speichern und zur Kühlung beitragen.“
Allerdings gibt es auch Kritik aus der Bauwirtschaft, die befürchtet, dass die neue Regelung Bauprojekte verteuern und verzögern könnte. Die Stadtverwaltung betont jedoch, dass es eine Balance zwischen Stadtentwicklung und Naturschutz geben muss.
🏡 Eigentümer müssen künftig eine Genehmigung einholen, bevor sie Bäume auf ihrem Grundstück fällen dürfen.
🏡 In bestimmten Gebieten wird eine Ersatzpflanzung verpflichtend, falls ein Baum entfernt wird.
🏡 Wer ohne Genehmigung einen geschützten Baum fällt, muss mit hohen Geldbußen rechnen.
Die Stadt wird zudem Förderprogramme für Baumpflege und nachhaltige Begrünung auf privaten Grundstücken anbieten, um Anreize für den Erhalt der Stadtbäume zu schaffen.
Mit der neuen Baumschutzverordnung setzt St. Gallen einen wichtigen Meilenstein für den urbanen Umweltschutz. Der verstärkte Schutz alter und wertvoller Bäume soll dazu beitragen, das Stadtklima zu verbessern, die Artenvielfalt zu erhalten und die Lebensqualität für die Bevölkerung zu steigern.
Die Regelung wird im November 2024 offiziell in Kraft treten. Bis dahin sollen Informationsveranstaltungen stattfinden, um Bürgerinnen und Bürger über die Neuerungen zu informieren.